Podiumsdiskussion

Ihre Fragen – meine Antworten


Im Rahmen der gemeinsamen Podiumsdiskussion aller vier Bürgermeisterkandidaten wurden in den rund 2 Stunden bereits viele Fragen beantwortet, es konnten aber längst nicht alle eingereichten Fragen gestellt und damit auch nicht beantwortet werden.

Hier finden Sie nachfolgend meine Antworten auf die gestellten Fragen, sofern diese auch an alle Kandidaten gerichtet wurden und nicht nur einen bestimmten (außer meiner Person selbst) betrafen. Etwaige Fragestellungen mit Doppelungen der Fragestellung habe ich aus Effizienzgründen in einer Frage abgebildet.


Rubrik „Persönliche Motivation/Background“

Als BGM sind sie verantwortlich für ein Budget von 30 Mio. Euro und 130 Mitarbeiter. Haben Sie zur Zeit eine vergleichbare Stellung? Sind Sie Leitender Angestellter?

In meinem beruflichen Umfeld, dem Bankensektor, sind die Voraussetzungen, ab wann man sog. Leitender Angestellter ist, klar definiert:

(i) Berechtigung zur selbständigen Einstellung und Entlassung von Arbeitnehmern => Dies trifft nicht zu, da dies ein Prozess ist, der immer nur gemeinschaftlich mit dem Bereich Human Ressources (Personal) umgesetzt werden kann

(ii) Vorhandensein Generalvollmacht / Prokura: Diese Vollmacht befähigen u. a. zum Führen des gesamten Geschäftsbetriebs und beinhalten die Berechtigung im Rechtsverkehr für das Unternehmen zu handeln => Dies trifft nicht zu, da derartige Vollmachten mit dem Umfang im Bankensektor nur bei Berufung zur Geschäftsführung vergeben werden

(iii) Leitungsfunktion, die für den Bestand und die Entwicklung des Unternehmens von Bedeutung ist und deren Entscheidungen im Wesentlichen frei von Weisungen sind bzw. die nicht maßgeblich beeinflusst werden können => trifft nicht zu, da hier i. d. R. das sog. 4-Augen-Prinzip gilt und es klare Abstimmungs- und Genehmigungsprozesse gibt

Auch wenn die Begrifflichkeit „Leitender Angestellter“ in meiner Branche sehr eng auszulegen ist, verfüge ich aufgrund meines fast dreißigjährigen beruflichen Werdegangs sowohl über die erforderlichen Erfahrungen und Kenntnisse rund um die fachliche als auch die disziplinarische Führung von Mitarbeitern durch sowohl meine klassische Linientätigkeit als auch operativ aus dem Projektmanagement heraus sowie beim Führen internationaler Teams.

Zudem habe ich Finanzierungen im dreistellligen Millionenbereich als auch einstelligen Milliardenbereich verantwortet, so dass mir ein strukturierter Umgang mit komplexen Zahlen vertraut ist.

Ist sichergestellt, dass Sie nach einer Wahl sofort ihr Amt antreten können?

Mir liegt die schriftliche Zusage meines Arbeitsgebers, dem KfW Konzern in Frankfurt am Main vor, dass mein Arbeitsvertrag endet und ich bei erfolgreicher Wahl am 16. Februar 2025 binnen von 2 Wochen am 01. März 2025 starten kann bzw. bei einer evtl. Stichwahl am 09. März 2025 wiederum am 01. April 2025 beginnen kann.

BGM ist auch ein politisches Amt. Welche Erfahrungen haben Sie hier vorzuweisen?

Ich bin unter den insgesamt vier Bewerbern der einzige Kandidat, der überhaupt auf die hier angesprochene und zudem dringend erforderliche Erfahrung politischer Fraktionsarbeit zurückblicken kann.

Mit insgesamt acht Jahren als Nauheimer Gemeindevertreter kenne ich nicht nur unsere relevanten Themen, Aufgaben und Prozesse, sondern bin auch Teil der Historie unserer politischen Beschlüsse für Nauheim.

Zudem war ich nicht nur mehrjähriges Mitglied im Ausschuss für Soziales, Kultur, Sport und Integration, sondern insbesondere in den letzten vier Jahren der Vorsitzende unseres Haupt- und Finanzausschusses und kenne daher die Situation unserer Finanzen sehr gut.

Zudem habe ich auch noch eine überörtliche Rolle bei der Verbandsversammlung der Riedwerke als Vertreter Nauheims inne und verfüge über ein über Nauheim hinausgehendes Netzwerk, wie z. B. zu den Bürgermeistern in Groß-Gerau (SPD), Rüsselsheim (CDU), Trebur (Freien Wähler Trebur), etc.

Was ist Ihnen eine Herzensangelegenheit, die Sie gerne umsetzen möchten?

Nauheim liegt mir generell am Herzen, daher möchte ich zu diesem heutigen Zeitpunkt ohne relevante Detailinformationen gar nicht priorisieren.

Denn mit Amtsantritt gilt es zunächst sich einen umfassenden Überblick zu den aktuellen, laufenden und auch kommenden Themen zu verschaffen.

Das ist dann wiederum die Grundlage, um dann entsprechend gemeinsam mit dem Gemeindevorstand und der Gemeindevertretung und vor allem unter Berücksichtigung der Kapazität der Gemeindeverwaltung einzelne Themen gezielt voranzutreiben.

Generell verweise ich daher auf meine Wahlbroschüre und insbesondere mein darin enthaltenen 5-Punkte-Sofortmaßnahmenplan, bei dem ich die notwendingen Akzente setze, ohne ein einzelnes Thema hervorzuheben.

Wenn Sie mit einem Satz Ihre Motivation für das Amt des Bürgermeisters beschreiben müssten, wie würde er lauten?

Da mir Nauheim schon immer sehr am Herzen liegt und ich bereits seit über acht Jahren aktiv als Gemeindevertreter unseren Ort mitgestaltet habe, möchte ich zukünftig in meiner Rolle als Bürgermeister sowohl meine Lebenserfahrung, meine Ortskenntnisse, meine berufliche Expertise als auch mein politisches Engagement voll und ganz in den Dienst unserer Gemeinde stellen.

Warum ist Herr Friedrich aus der CDU ausgetreten, um parteilos für das Amt zu kandidieren?

Die Antworten auf die relevanten Fragen rund um meinen Austritt aus der CDU finden sich allesamt in den bereits veröffentlichten Pressemitteilungen im Rahmen der Standortgespräche. Die weiteren Details dazu finden Sie hier.

Die CDU hat scheinbar Interesse einen Bürgermeister zu stellen, da sie nun selbst einen eigenen jungen Mann nominiert hat. Warum nicht mit H. Friedrich?

Diese Frage richtet sich an die CDU Nauheim und kann daher auch nur von dieser beantwortet werden. Meine Antworten auf die mir gestellten Fragen rund um meinen Austritt aus der CDU finden sich wiederum hier.

Wie finanzieren Sie den Wahlkampf (Flyer, Werbematerial, Werbegeschenke,Plakate, Anmieten von Räumen, usw.)? Ich wünsche mir diesbezüglich größtmögliche Transparenz (auch in Bezug auf mögliche Spenden).

Während parteigebundene Kandidaten regelmäßig vierstellige EUR-Zuschüsse für Ihre Kandidatur erhalten, finanziere ich als parteiloser Kandidat meinen gesamten Wahlkampf komplett aus meinen eigenen privaten Geldmitteln. Es gibt folglich weder eine Unterstützung von Seiten der Gemeinde in Form eines etwaigen Budgets, auf das alle Beweber zugreifen können, noch gibt es insbesondere irgendwelche Spenden, auf die ich zurückgreifen konnte oder kann.

An Marc Friedrich: Was veranlasste Sie aus der CDU auszutreten?

Die Antworten auf die relevanten Fragen rund um meinen Austritt aus der CDU befinden sich allesamt in den bereits veröffentlichten Pressemitteilungen im Rahmen der Standortgespräche. Die weiteren Details dazu finden Sie hier.

Welche Pläne, Vorhaben wollen Sie in den ersten 100 Tagen im Amt angehen/umsetzen?

Diese Frage war bereits Teil der Podiumsdiskussion und wurde dort beantwortet und befindet sich zudem in den gängigen Presseberichten wieder.

Was ist Ihre persönliche Motivation Bürgermeister in Nauheim zu werden? Sind Sie sicher, dass Sie die Arbeitslast mit Familie / Kindern stemmen können?

Die Frage hinsichtlich meiner Motivation wurde bereits sehr umfangreich im Rahmen der verschiedensten Veranstaltungen von mir beantwortet und ausreichend kommentiert, so dass ich auf die bestehenden Presseartikel und damit verbundenen Informationen, die sich ebenso auf meiner Homepage hier wiederfinden, verweise.

Was die familiären Rahmenbedingungen betrifft, ist dies die grundlegende und zwingende Voraussetzungen gewesen, um überhaupt meine Kandidatur bekannt zu geben. Dies ist selbstverständlich geklärt, sowohl mit meiner Ehefrau als auch natürlich mit den beiden älteren Kindern. Hier steht nichts meiner angestrebten Rolle entgegen und ich erfahre bereits von Anfang an die familiäre Unterstützung, die es braucht.

Was ist Ihnen eine Herzensangelegenheit, die Sie als Bürgermeister als Erstes umsetzen werden in Nauheim?

Siehe Frage zuvor „Was ist Ihnen eine Herzensangelegenheit, die Sie gern umsetzen möchten?“

Was sind die wichtigsten Ideen für die ersten 100 Tage Ihrer Amtszeit?

Siehe Frage zuvor „Welche Pläne, Vorhaben wollen Sie in den ersten 100 Tagen im Amt angehen/umsetzen?“

An Marc Friedrich: Sie waren früher Mitglied der CDU. Warum sind Sie ausgetreten? 2020 haben Sie in einem Interview gesagt, dass für Sie das Amt des Bürgermeisters nicht in Frage kommt. Warum haben Sie Ihre Meinung geändert? Warum haben Sie sich dazu entschieden, nicht die Wahl eines (ehemaligen) Parteikollegen zu unterstützen sondern selbst anzutreten?

Diese Frage wurde bereits sehr umfangreich im Rahmen der verschiedensten Veranstaltung von mir beantwortet und ausreichend kommentiert, so dass ich auf die bestehenden Presseartikel und damit verbundenen Informationen, die sich ebenso auf meiner Homepage hier wiederfinden, verweise.

Meine Aussage vor fünf Jahren beruht auf der Tatsache, dass die dafür erforderlichen Rahmenbedingungen komplett andere waren: Meine jüngste Tochter Luisa war zu dem Zeitpunkt erst ein Jahr alt. Daher wollte ich ein Amt mit der damit einhergehenden Verantwortung nicht übernehmen. Aus den Erfahrungen mit meinen beiden älteren Kinder weiß ich einfach, welche Bedeutung eine aktiv gelebte Vaterrolle in diesem Alter hat und habe mich daher für meine Familie entschieden. Ebenso haben sich seitdem die familiären beruflichen Rahmenbedingungen weiterentwickelt und die dafür erforderlichen Voraussetzungen sind nun gegeben.

Meine klare Entscheidung für meine Kandidatur als Bürgermeister ist nachvollziebarerweise der ausschlaggebende Punkt der zudem keine andere Option zugelassen hat.

An Max Hochstätter: Sie sind seit vielen Jahren in der CDU aktiv, aber nicht in Nauheim. Warum fiel die Wahl der CDU auf Sie als Bürgermeisterkandidat ausgerechnet für Nauheim und nicht zum Beispiel für andere Gemeinden im Landkreis? Warum denken Sie, dass Sie diese Wahl insbesondere gegen ehemalige Parteimitglieder, die vorher in Nauheim aktiver waren, trotzdem gewinnen?

Sehr gute Frage! Diese richtet sich aber an Herrn Hochstätter und kann folglich auch nur von ihm beantwortet werden.

An Alexander Nold: Sie haben keine politische Erfahrung. Etwas ähnliches war bei Roland Kappes der Fall. Er ist leider bei seiner Aufgabe gescheitert. Warum wird sich das bei Ihnen nicht wiederholen?

Ebenso gute Frage! Diese richtet sich aber an Herrn Nold und kann folglich auch nur von ihm beantwortet werden.

Rubrik „Politikstil/Führungsstil“

Sie haben tolle Wahlprogramme aufgestellt. Wissen Sie, dass der BGM das auszuführen hat, was die Gemeindvertreter beschliessen, Ihre Wahlprogamme folglich schnell Makulatur sind?

Erst einmal Danke, dass Ihnen meine Themen der Wahlbroschüre zusagen. Als einziger aktiver Gemeindevertreter unter den vier Kandidaten mit mittlerweile über acht Jahren politischem Erfahrungshintergrund und Wissen zu Nauheim sind mir natürlich die Rahmenbedingungen der politischen Prozesse bekannt.

Ich sehe dennoch meine Themen der Wahlborschüre nicht als Makulatur an, da ich mich in meiner Rolle als Bürgermeister selbstverständlich als Ideengeber & -treiber sowie maßgeblicher Impulsgeber sehe. Nichts hindert mich daran die Themen über den Gemeindevorstand aktiv in die Gemeindevertretung einzubringen und dort zur Entscheidung vorzustellen. Denn letztendlich sind dies alles Themen, die Nauheim bewegen und auch für den Ort eine entsprechende Bedeutung haben. Daher sollte grundsätzlich dem damit verbundenen Einholen der dafür erforderlichen Mehrheiten nichts im Wege stehen. Denn allen politischen Vertretern / Parteien sollte natürlich die Weiterentwicklung unserer Gemeinde ebenso eine Herzensangelegenheit sein wie mir.

Wie gedenken Sie die Gemeindeverwaltung so zu strukturieren, dass eine klare Kommunikation entwickelt und die Eigenverantwortung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gestärkt wird?

Als Bürgermeister stehe ich der Gemeindeverwaltung vor und sehe mich da auch in der Verantwortung. Sowohl in meiner Rolle als klare Vorbildfunktion zum Thema Kommunikation als auch als „Steuermann“, der das mir persönlich extrem wichtige Thema einer klaren, verlässlichen, transparenten und vor allem zeitnahen Kommunikation durchgehend sicherstellt. Die anstehende Nachbesetzung der Funktion Pressesprecher sehe ich daher als immens wichtig an und würde hier auch auf die richtige DNA bei der Personalauswahl achten.

Aus meinem beruflichen Umfeld kenne ich mich mit dem Thema Stärkung von Eigenverantwortung bestens aus. So ist das Anerkennen von Leistung (das fängt bereits mit dem viel zu selten ausgesprochenen „Danke“ an) durch mitarbeiterbezogene Vergabe entsprechender Kompetenzen eines von vielen Mitteln, die man anwenden sollte. (Mehr) Eigenverantwortung führt zu zufriedeneren Mitarbeitern, mehr Arbeitgeberbindung, mehr Motivation und letztendlich auch zu schnelleren Prozessabläufen. Ich denke hier beispielsweise an den aktuellen Prozess des Unterschreibens der Anmietung des Bürgersaals durch den Gemeindevorstand. Dieser hat wichtigere Dinge zu erledigen, als sich um solche operativen Themen kümmern zu müssen.

Wie gedenken Sie den Austausch mit den Fraktionen zu intensivieren und die Öffentlichkeit besser zu informieren?

Als einziger aktiver Gemeindevertreter stehe ich bereits seit vielen Jahren im regelmäßigen Austausch mit allen Fraktionen und Ihren Vertretern. Daher baue ich nur auf Bestehendes auf und setze dann nur in neuer Rolle fort, was ich bereits immer gelebt habe: Einen offenen, ehrlichen, transparenten Austausch und die damit einhergehende inhaltliche Diskussion.

Damit geht auch zweifelsfrei eine verbesserungswürdige Kommunikation in die Öffentlichkeit einher, sei es über etablierte Wege (Gemeinde-Homepage, Gemeinde-Newsletter, Aushänge, etc.) aber auch durch neue Formate wie z. B. eigene Präsenzveranstaltungen als Bürgermeister oder eine regelmäßige Kommunikation durch mich (vergleichbar mit meinem bisherigen Blog, bei dem ich auch persönlich regelmäßig berichte). Auf jeden Fall ist es mir wichtig sicherzustellen, dass Sie als Nauheimer Bürgerinnen und Bürger angemessen und rechtzeitig erreicht werden.

Wie kann die Verwaltung der Gemeinde wieder in eine positive Richtung gelenkt werden (Mitarbeitermotivation, Gewinnung von qualifiziertem Personal, Vermeidung von Fluktuation und Vakanzen) ?

Die hierfür erforderlichen Maßnahmen sind breit gefächert und bedürfen für eine konkrete Festlegung erst einmal der Übernahme der angestrebten Rolle als Bürgermeister. Ohne die notwendige Detailkenntnis, den damit einhergehenden Austausch mit den Führungskräften, den Mitarbeitenden und auch der Personalvertretung und weiteren Beteiligten ist es aus der aktuellen Situation heraus schwer und damit ohne ein abschließendes übergreifendes Bild, eine verlässliche Aussage zu treffen.

Aus meinem beruflichen Alltag und meiner ergänzenden Tätigkeit als Betriebsrat kenne ich jedoch die dafür notwendigen Maßnahmen, Konzepte und Bausteine und baue hierbei folglich auf ein ganzheitliches Konzept, dass die Verwaltung der Gemeinde Nauheim zu einem Team formen wird. Details dazu finden Sich auch in meiner Wahlbroschüre und meinem fünf Punkte Maßnahmenplan.

Sollte H.Friedrich zum Bürgermeister gewählt werden, wie stellt er sich dann die Zusammenarbeit mit seiner ehemaligen Partei vor? Scheinbar wurde er nicht als geeigneter Kandidat der CDU angesehen, obwohl er schon seit Jahren Ausschußvorsitzender in der Gemeinde ist und eigentlich das Rüstzeug mitbringt!

Das ich das erforderliche Rüstzeug mitbringe ist unstrittig. Mein Wahlslogan „Erfahrung zählt“ bringt das klar zum Ausdruck.

Was den gegenseitigen Umgang betrifft, differenziere ich nicht zwischen den etablierten Gesprächspartnern. Mir ist es wichtig, mit allen (!) gemeinsam und wertfrei und vor allem ohne Vorurteile ins Gespräch zu gehen und die Themen, die uns in Nauheim bewegen, gezielt voranzutreiben.

Der bestehende gute Austausch in alle Parteien hinein zeigt mir, dass dies auch möglich ist . Sofern es vereinzelte Personen gibt, die hier diesem Ansatz nicht folgen, wäre dies weder im zwischenmenschlichen Interesse noch im Interesse unserer Gemeinde.

Daher unterstelle ich, dass mein Ansatz eines offenen, konstruktiven und lösungsorientierten Dialog gegeben ist. Ich werde meinerseits das dafür notwendige Tun und so leben wie zuvor einleitend erwähnt und folglich keine Unterscheidung zwischen den handelnden Personen vornehmen.

Wie möchten Sie Personen über die Umsetzung Ihrer Wahlprogramme / Wahlversprechen informieren die weder über einen Online-Zugang verfügen, noch sich aus finanziellen Gründen keinen Zugang zu Informationen über die Print-Medien leisten können? Ich denke hier im Besonderen an ältere Mitbürger, oder solche die über wenig Einkommen verfügen.

Das Thema einer adressaten-gerechten, transparenten und zeitnahen Kommunikation habe ich nicht nur in meinen eigenen Veranstaltungen stets als wichtig empfunden und auch so betrieben, sondern ich würde dies auch in meiner Rolle mittels geeigneter Formate fortführen. Wie aus der Frage ersichtlich, ist es ja tatsächlich so, dass man nicht jeden Bürger und jede Bürgerin über ein einheitliches Konzept informieren kann. Daher sehe ich es als wichtigen Schritt an, gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung ein entsprechendes Kommunikationskonzept zu entwickeln, dieses mit Leben zu füllen und vor allem auch nachhaltig umzusetzen.

Was sollte ein Bürgermeister unbedingt mitbringen für so ein Amt voller Verantwortung?

Erfahrung! Denn „Erfahrung zählt“. Es geht also genau um das, was ich aufgrund meines beruflichen Werdegangs, meines Alters, meiner Lebenserfahrung, meines (über)örtlichen Netzwerks und insbesondere aufgrund meiner kommunalpolitischen Erfahrung mitbringe. Weitere Details siehe hier.

An Marc Friedrich: Warum hat die CDU nicht Sie nominiert oder war das der Streitpunkt ? Was würden Sie für Nauheim anders machen als der CDU Kandidat?

Die Antworten auf die relevanten Fragen rund um meinen Austritt aus der CDU finden sich allesamt in den bereits veröffentlichten Pressemitteilungen im Rahmen der Standortgespräche. Die weiteren Details dazu finden Sie hier.

Was ich anders machen würde? Ich denke alles – denn ich verfüge nicht nur über mehr Lebenserfahrung, sondern auch über deutlich mehr Berufserfahrung.

Mit meinem aktuellen beruflichen Schwerpukt mit Fokus auf Digitalisierung und Innovation verfüge über mehr Berufserfahrung als der CDU-Kandidat insgesamt Berufserfahrung hat. Und seine kommunalpolitischen Erfahrungen beschränken sich konkret ausgesprochen auf die reine Vereinsarbeit der CDU, nicht jedoch auf die wichtige kommunalpolitische Gremienarbeit, über die – außer mir – keiner der drei Mitbewerber verfügt.

Wie gehen Sie mit Rückschlägen um, mit Projekten die fehlschlagen oder konkret mit einer gescheiterten Entlastung der Bürger in Nauheim bzgl. der rekordverdächtigen Grundsteuer?

Sowohl in meinem privaten, als auch in meinem beruflichen Werdegang, gab es selbstverständlich immer wieder Momente, in denen es mal zu Rückschlägen kam.

Zunächst gilt es, diese Rückschläge professionell aufzunehmen und sich von etwaigen Emotionen zu lösen, sondern sich vielmehr damit auseinander zu setzen, was die Ursache für den Rückschlag ist, welche Erfahrungswerte man daraus ziehen kann und natürlich auch, was man in vergleichbaren Situationen in der Zukunft besser machen könnte.

Im Berufsalltag gibt es hierfür etablierte Prozesse, die ich, sofern nicht vorhanden, auch im Umfeld der Gemeindeverwaltung etablieren würde. Mein beruflicher Werdegang bringt passenderweise knapp 30 Jahre Berufserfahrung im Bankensektor mit komplexen Finanzierungen und Zahlenwerken mit sich. Mein Einarbeiten in diese Materie ist mir daher bestens vertraut und wird durch meine kommunalpolitische Tätigkeit, unter anderem als langjähriger Vorsitzender des Haupt- und Finanzausschusses, abgerundet. Daher werde ich natürlich all meine Kenntnisse und mein Wissen aktiv einbringen, um die Einnahmen Situation Nauheims zu stärken und Ausgaben gezielt zu hinterfragen. Auch ich lebe in Nauheim und trage als zu einer von insgesamt nur zwei, der vier Bewerber diese Lasten mit.

Momentan haben die Bürger den Eindruck, dass In der Gemeindeverwaltung wenig Kompetenz und Leistungsfähigkeit vorhanden ist. Frage: Welche Maßnahmen können Sie sich vorstellen, hier eine schnelle Verbesserung zu erreichen?

Diesem Eindruck möchte ich erst einmal entgegenhalten, dass meine bisherige Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung über die verschiedensten Rollen und Aufgaben hinweg immer sehr gut und fachlich versiert lief. Daher sehe ich den Punkt, der hier adressiert wird, nicht als ein nachhaltiges Thema an.

Dort wo es qualifizierten Bedarf gibt , sollte es, wie in jedem Unternehmen auch, entsprechende Maßnahmen geben, die die Mitarbeitenden in die Lage versetzen sich der doch teilweise sehr komplexen Aufgaben, die im Alltag aufkommen, anzunehmen. Zunächst einmal gilt es, anzukommen, zu beobachten, seine Feststellungen zu treffen und insbesondere daraus gemeinsam mit den Beteiligten der Personalvertretung ein entsprechendes Konzept umzusetzen, dass gezielt an der jeweiligen Stelle wirkt.

Momentan haben die Bürger den Eindruck, dass In der Gemeindeverwaltung wenig Kompetenz und Leistungsfähigkeit vorhanden ist. Frage: Welche Maßnahmen können Sie sich vorstellen, hier eine schnelle Verbesserung zu erreichen?

Diesem Eindruck möchte ich erst einmal entgegenhalten, dass meine bisherige Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung über die verschiedensten Rollen und Aufgaben hinweg immer sehr gut und fachlich versiert lief. Daher sehe ich den Punkt, der hier adressiert wird, nicht als ein nachhaltiges Thema an.

Dort wo es qualifiziere Bedarf gibt , sollte es, wie in jedem Unternehmen auch, entsprechende Maßnahmen geben, die die mitarbeitenden in die Lage versetzen sich der doch teilweise sehr komplexen Aufgaben, die im Alltag aufkommen, Anzunehmen. zunächst einmal gilt es, anzukommen, zu beobachten, seine Feststellungen zu treffen, und insbesondere daraus gemeinsam mit den Beteiligten, der Personalvertretung unnötig ein entsprechendes Konzept umzusetzen, dass gezielt an der jeweiligen Stelle wirkt.

Rubrik „Generationenthemen / Teilhabe“

Gibt es Visionen was die Arbeit mit bestimmten Bevölkerungsgruppen betrifft z. B. Senioren ?

In dem von mir geplanten Auf- und Ausbau eines Expertennetzwerks (siehe meinen 5 Punkte Plan in der Wahlbroschüre) sehe ich den derzeit noch fehlenden Baustein, um genau diese Lücke zu schließen.

Dabei ist mein Begriff Expertennetzwerk offen zu verstehen, das heißt es geht nicht nur um Experten in Richtung Digitalisierung oder Fluglärm, nein, sondern auch um gleichberechtigte Experten zum Thema Kinder & Jugendliche (hier haben wir z. B. das KiJuPa) oder auch den Senioren (hier gibt es bereits die Seniorenkommission). Ebenso habe ich auf dem Schirm, welches Gewicht so ein Expertengremium haben sollte: rein beratend (wie derzeit) oder auch mit Stimmrecht, wie man es auch bereits in anderen Kommunen findet. Weitere Details siehe hier.

Wie wollen Sie konkret sicherstellen, dass ausreichend Krippen- und Kindergartenplätze zur Verfügung stehen?

Das Thema Krippen- (U3-Plätze) und Kindergartenplätze (Ü3-Plätze) ist fester Bestandteil meines 5-Punkte-Sofortmaßnahmenplans. Als Familienvater mit 3 Kindern (14 / 9 / 3) weiß ich um die Bedeutung sicherer Kinderbetreuungsplätze und deren Relevanz für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Familie und Beruf.

Mit meinen über 17 Jahren operativer Verantwortung für sowohl Betriebskrippenplätze als auch Betriebskindergartenplätze meines Arbeitgebers, dem KfW-Konzern, bringe ich das notwendige Know-How als auch die erforderlichen Erfahrungen mit, um hier zielgerecht die notwendigen Impulse zu geben und nachzuhalten. Weitere Details siehe hier.

Wie werden Sie sich für die Interessen der Kinder und Jugendlichen einsetzen? Schon mal nach einem geeigneten Ort zum Chillen gesucht für Jugendliche? Gibt leider nichts.

Als Familienvater mit 3 Kindern (14/9/3) lernt man im Familienalltag , was Kindern und Jugendlichen – je nach Altersgruppe – wichtig ist. Ergänzend dazu haben wir seit über 25 Jahren ein erfolgreiches Instrument zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in Nauheim, unser Kinder- und Jugendparlament (KiJuPa). Das ist sicherlich einer der ersten Ansprechpartner, die dafür wichtig sind. Ergänzend dazu sollte man auch auf öffentliche Formate setze wie z. B. einen offenen Austausch zum Thema Kinderspielplätze, o. ä.

Das aktuelle Angebot ist überschaubar, echte attraktive Möglichkeiten, die auch angenommen werden, gibt es (noch) nicht. Ich bin aber guter Dinge, ggf. mit ergänzender Beteiligung unserer breit aufgestellten Vereinswelt, das Thema sinnstiftend und zielorientiert zu lösen.

Gaststättenbetriebe mit allgemeiner Sperrzeit 5-6 Uhr) in Wohngebieten, verursachen nach meiner Feststellung einige Probleme, insbesondere Lärm Nach 0:00 Uhr, in meinem Fall auch regelmäßig 03:00/ 04:00 Uhr nachts. Die Gemeinde könnte die Interessen der Anwohner auf Nachtruhe stärker berücksichtigen. Sollen die Genehmigungen im Gaststättenbetrieb weiterhin so großzügig gehandhabt werden wie bisher oder würden sich die Kandidaten für eine strengere Einschränkung der Öffnungszeiten einsetzen? In unserem Fall (Anm.: Am Schafsteg) kommt zum Lärm auch die Vermüllung und Sicherheitsdefizite (Drogenkonsum, Schlägereien, verbale Provokationen) hinzu.

Diese Frage steht für mich sinnbildlich für die vielen weiteren Themen, wo es bereits gesetzliche oder lokale Regelungen gibt. Diese sind entsprechend einzuhalten und zu wahren. Und in den Fällen, wo dies nicht erfolgt, wiederum durch einen zunächst gemeinsamen Dialog und / oder den Einsatz ordnungsrechtlicher Maßnahmen zu ahnden. Hier sehe ich nicht nur das Thema Lärm als einen wichtigen Punkt, aber ebenso das Verkehrsverhalten im öffentlichen Raum, wie eine regelmäßige Geschwindigkeit an Gefahrenpunkten (z. B. Schulweg) oder das Ahnden von (wiederkehrendem) Falschparken oder auch immer wieder herausfordernde Situation vor unserer Grundschule. Regeln sind nur so lange gut, wie diese auch kontrolliert werden und hier sehe ich entsprechendes Verbesserungspotenzial durch gezielten (wiederkehrenden) Einsatz des Ordnungsamtes als auch der freiwilligen Hilfspolizei. Letztere habe ich in Nauheim schon lange nicht mehr wahrgenommen.

Wie soll der Ausbau u. Förderung der Kitas steuerneutral erfolgen u. macht es Sinn, reiche Eltern an den Kosten zu beteiligen.

Die Kindergartengebührenordnung der Gemeinde Nauheim wurde nach mehreren Monaten Diskussion dankenswerter Weise nicht nur neu überarbeitet, sondern auch durch die politischen Gremien verabschiedet. Hier bestehr also erst einmal kein aktueller Handlungsbedarf. Der Ausbau von Kindergartenplätzen hängt an der weiteren Entwicklung von Nauheim und dem Zuzug junger Familien. Hier hilft der derzeit noch nicht umgesetzte, aber politisch beschlossene Kindergartenentwicklungsplan, der sowohl U3 als auch Ü3 Plätze adäquat betrachten muss. Was das Thema Förderung (im Sinne von Fördermitteln) angeht, bestehen bereits etablierte Förderwege, die es gilt zu behalten und weiter auszubauen, sofern möglich.

Wie können die Sozialmittel des Haushaltes red. werden und Leistungsempfänger etc. zu Arbeit herangezogen werden. Wer Leistungen bekommt muss im Gegenzug auch dafür Arbeiten.

Die Leistungen im sozialen Bereich sind weitesgehend durch das Sozialgesetzbuch klar definiert und vorgegeben. Hier gilt es, sicherzustellen, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen, die wir nicht auf kommunaler Ebene entscheiden, sichergestellt sind und es auch bleiben.

Seit geraumer Zeit zeichnet sich leider ab, dass insbesondere die Sozialleistungen ein massiver Kostentreiber sind, die nicht nur uns als Kommune, sondern auch den Landkreis und die Länder über Gebühr finanziell belasten.

Hier sehe ich unsere Bundespolitik in der Verantwortung, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen, damit nicht jede einzelne Kommune bundesweit, genau diese Diskussionen führen muss.

Dies geht nur durch ein geschlossenes auftreten von unten in Richtung oben über zum Beispiel die Bürgermeister Dienstversammlung des Landkreises. Soweit möglich sind zudem die örtlichen Gegebenheiten zu berücksichtigen und die Ermessensspielräume, die bestehen im Sinne aller Bürger, aktiv zu leben und umzusetzen.

Wie wollen Sie konkret vorgehen, um in Nauheim neben zahlreichen Sport- auch ähnlich viele Kulturangebote zu machen? Wie soll das Wort Musikgemeinde wieder mit Leben gefüllt werden?

Das Thema Experten Netzwerk hat einen wichtigen Stellenwert in meiner Wahl Broschüre. Hier sehe ich zum Beispiel den großen Vorteil durch einen offenen und transparenten Dialog mit den relevant beteiligten Nauheimern, hier gemeinsam erste gute Ansätze zu identifizieren. Nicht erst seit der Corona Pandemie ist das kulturelle Leben in Nauheim nicht mehr auf dem Niveau, wie ich es noch aus früheren Jahren sehr gut kenne und auch im Rahmen meiner ehrenamtlichen Tätigkeiten aktiv mitgewirkt habe. Nauheim als Musik Gemeinde wieder mit Leben erfüllen, zählt dort genauso hinzu, erfordert aber auch das Zugeständnis und das Mitwirken aller dafür relevanten Beteiligten. Hier hat sich in den vergangenen zwei Jahren glücklicherweise einiges getan. Ihre gilt es festzuhalten und gezielt daran weiter zu arbeiten, unter anderem mit der Einbindung der Musikförderung von Nauheim und vielen weiteren engagierten Beteiligten.

Rubrik „Infrastruktur/Verkehr/Gewerbe“

Wie versuchen Sie Gewerbetreibende für Nauheim zu gewinnen?

Aufgrund meiner 34 Jahre Ortsbezug kenne ich natürlich viele Gewerbetreibende persönlich. Die diversen Gespräche während meiner Kandidatur haben bereits erste Ansätze und Möglichkeiten gezeigt, wo es ausbaufähig Ansätze gibt oder gar neue Perspektiven, die erst vorangetrieben werden müssen. Dies gilt es durch einen zentralen Ansprechpartner im der Gemeindeverwaltung zielführend zu unterstützen, der dann gemeinsam mit mir als Bürgermeister dieses Thema aktiv begleitet. Zudem ist es wichtig, den dafür erforderlichen Überbau zu schaffen, indem es eine gemeinsame Dachorganisation gibt, in der alle Gewerbetreibenden Nauheims angeschlossen sind. Nur so können wir sicherstellen, dass ein effizienter Austausch stattfindet, Informationen, die für das Netzwerk von relevanz sind geteilt werden können und insbesondere auch, gegebenfalls man sich gegenseitig unterstützt, um Nachfolgeregelung zu schaffen und dergleichen. Wichtig ist, damit dies auch klappt, dass hier konsequent und nachhaltig daran gearbeitet wird. Darauf würde ich achten.

Schillerstraßenbrücke: wann ist konkret mit einer Fertigstellung zu rechnen ?

Hierzu gab es jüngst eine Kommunikation in der Gemeindevertretung, die auch öffentlich eingesehen und nachgelesen werden kann. Rein zeitlich gesprochen gehe ich davon aus, dass bei einhalten der derzeitigen Planung es zum Sommer 2025 möglich sein wird, die Schillerbrücke wieder ordnungsgemäß zu befahren. Auch dieses Thema ist Teil meines fünf Punkte Sofortmaßnahmen Paketes, dass sich über alle laufenden Infrastrukturmaßnahmen erstreckt

Erscheinungsbild der Gemeinde: was soll hier getan werden um dieses zu verbessern ?(illegale Müllablagerungen, gemeindeeigene Flächen etc.)

Hier gibt es ganz konkrete Ideen und Ansätze, die ich habe. Der Ortseingang einer Kommune ist das Aushängeschild dieser vergleichbar mit einem Briefkasten an der Hauswand. Schilder sind aktuell und lesbar zu halten, zum Beispiel das Schild unserer Städtepartnerschaften (die auch wieder zu beleben sind). Ebenso sind zentrale Verkehrsknotenpunkte gepflegt und repräsentativ zu halten. Kritische Standorte wie zum Beispiel die Containerstandorte die regelmäßig für illegale Müllablagerung genutzt werden, sind kritisch zu überprüfen und gegebenfalls an andere bewohntere Standorte zu verlagern. Dies nur als kurzer Auszug der Ideen, die ich habe. Weitergehende Rückfragen gerne persönlich über meine Homepage.

Welche Ideen gibt es für den bisher eingerichteten aber ungenutzten Gewerbepark; mit welchen Mitteln soll hier weiteres Gewerbe angesiedelt werden?

Der nicht nur gefühlte, sondern auch tatsächliche Stillstand unseres Gewerbeparks, der eher ein Park als ein Gewerbepark ist, ist nicht weiterhin hinzunehmen. Auch hier greift mein fünf Punkte Sofortmaßnahmen Paket, dass sich mit dieser Thematik auseinandersetzt. Es gilt sich einen Überblick zu verschaffen und davon ausgehend auf die relevanten Gesprächspartner zu zugehen um so schnell wie möglich erste Erfolge zu erzielen und diese auch klar zu kommunizieren. Ebenso gehört dazu nach Abschluss der Bestandsaufnahme ein klares Update in Richtung der Nauheimer, Bürgerinnen und Bürger zu geben. Es gilt Einnahmen, so schnell wie möglich zu generieren, um unseren Haushalt zu stabilisieren und die Belastung der Bürger in dem dann sich daraus ergebenden Spielraum zu reduzieren.

Die hohen Geschwindigkeitsüberschreitungen auf diesem Streckenabschnitt (Auswertung Seitenradar – Höchstgeschwindigkeit in der 30er Zone lag bei 116 km/h) sind ja bereits hinlänglich bekannt und wurden mehrfach durch einen Seitenradar gemessen, deswegen möchte ich wissen, wie die Bürgermeisterkandidaten diese Strecke für die Fußgänger*innen sicherer machen wollen (Blitzer versetzen, Verkehrsberuhigungselemente)?

Diese Situation ist mir definitiv bekannt und ich stehe auch mit Anwohnern des betroffenen Wohngebiets im aktiven Austausch.

Hier ist es sinnvoll, in einem offenen Dialog gemeinsam erst mal die Sachlage aufzunehmen und gemeinsam mit dem Ordnungsamt zu identifizieren, welche Maßnahmen möglich sind.

Dies können zum Beispiel sein: Das regelmäßige Überwachen der Geschwindigkeit, das Prüfen und – sofern möglich – das Umsetzen baulicher Maßnahmen (wie zum Beispiel an der Berzallee) und natürlich auch die Sensibilisierung der Bürgerinnen und Bürger durch einer klare Kommunikation aus dem Rathaus heraus.

Letztendlich verbleibt als letztes Mittel immer nur die regelmäßige unangekündigte Kontrolle von Gefahrenschwerpunkten, wie diesen und das damit verbundene konsequente Ahnden von Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung.

Wie stehen Sie zur Einführung einer Baupflicht für das Grundstück in der Rüsselsheimer Strasse zwischen Kreissparkasse und Einkaufszentrum. Das Grundstück ist optisch ein Schandfleck; es steht aber insbesondere einer wertigen Gemeindeentwicklung im Wege. Eine Bebauung ist damit im öffentlichen Interesse.

Seit dem 1. Januar 2025 gibt es die rechtliche Möglichkeit der Erhebung der so genannten Grundsteuer C. Diese umfasst alle baufähigen/baureifen, aber unbebauten Grundstücke, die dann analog den Grundsteuern A und B mit einem individuellen Wert besteuert (und gesteuert) werden können. Folglich gilt es als ersten Schritt einmal zu schauen, welche Überlegungen bereits in der Gemeindeverwaltung hier zu erfolgt sind und wie die fachliche Einschätzung der Gemeindeverwaltung bislang zu diesem Thema ist.

Sofern es unter Berücksichtigung von Aufwand und Nutzen Sinn macht, sollten die notwendigen Maßnahmen ergriffen werden, um auch durch die Grundsteuer C entsprechende Einnahmen zu generieren.

Positiver Nebeneffekt ist, dass aufgrund der Grundsteuer C es durchaus realistisch ist, dass bislang brachliegende Grundstücke entsprechend vermarktet werden und ein positiven Einfluss auf die Wohn und Gewerbessituation in Nauheim ermöglichen (Neubau von Wohnungen, Beschaffung von Flächen für Gewerbetreibende, und so weiter).

Was werden Sie (BM Kandidaten) tun, damit die Brücke Schillerstrasse schnell wieder geöffnet werden kann. Zurückliegend wäre es schön gewesen von der Gemeindeverwaltung einen Zeitplan bekommen zu haben. Wir reden immer über Klimaschutz. Durch die Sperrung wird viel Kraftstoff vergeudet.

Dieses Thema steht sinnbildlich Pate für die verschiedenen anderen Themen, die bei uns auch noch nicht den gewünschten Umsetzungstatus erreicht haben.

Mir ist es daher wichtig, einen Überblick zu allen offenen Infrastruktur-Themen zu erhalten und dann fallbezogen zu entscheiden, wie bei welchem Thema vorgegangen wird.

Insbesondere gilt es auch zu überprüfen, welche vertraglichen Rahmenbedingungen geschlossen worden sind, um Projekte wie dieses hier genannte (Schillerbrücke) schnellstmöglich zum Abschluss zu bringen oder Strafzahlungen wegen Verzögerungen einzufordern (sofern vereinbart).

Dies ist dann natürlich ebenso klar und transparent zu kommunizieren in Richtung der Nauheimer, Bürgerinnen und Bürger. Gleiches gilt für das Thema Glasfaser und das ein oder andere weitere Projekt, was in Nauheim noch läuft. Kommunikation und Transparenz schreibe ich mir auf die Fahne und werde dies auch so leben.

Die Ampelschaltungen in Nauheim sind nicht bedarfsorientiert. Man fährt z.B. bei Thomas Phillips Richtung Rüsselsheim. Weder aus Richtung Königstädten noch aus Nauheim vom Friedhof herkommend steht ein Fahrzeug. Trotzdem bekommt man in Richtung Rüsselsheim „Rot“. Schlimmer ist noch die Ampel am Ende der Schillerbrücke. Das ist leider ein Thema für den Kreis, das Land etc. Mit Digitalisierung könnte man das lösen. In einem Verkehrsausschuss (gab es das mal) könnte auch ein Bürgermeister das adressieren. Wir Deutschen wollen immer das grosse Rad drehen und sehen nicht, dass wir mit kleinen Dingen viel bewegen können. Auch hier könnte viel Kraftstoff eingespart werden

In meiner Wahl Broschüre findet sich das Thema des Fußgänger-, Fahrrad- und Autowege wieder. Diese drei Bausteine sollen inhaltlich überprüft werden und die Erkenntnisse und die notwendigen Maßnahmen in einem Mobilitäts Konzept umgesetzt werden. Da dies noch nicht besteht, ist durchaus noch der ein oder andere zeitliche Aufwand zu erwarten, aber mittels der vorgeschlagenen Vorgehensweise sollten Themen, wie diese hier in der Fragestellung ersichtlich sind, ausreichend behandelt und auch gelöst werden können. Dort, wo es sinnvoll ist, erfolgen dann entsprechende Anpassung.

Was sind Ihre Ideen für die Digitalisierung insbesondere der von Schulen?

Mit über sechs Jahren Digitalisierung Know-how in der Banken-Branche bringe ich eine umfassende Kenntnis mit, welche Möglichkeiten bestehen, um etablierte Prozesse in der Verwaltung zu automatisieren beziehungsweise digitalisieren, so dass Abläufe schneller und schlanker werden und die Mitarbeitenden entlastet werden.

Hier gilt es zunächst eine Bestandsaufnahme vorzunehmen, um dann gezielte Maßnahmen gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung, als auch der Personalvertretung abzustimmen .

Schulen sind Ländersache und werden operativ vom Landkreis / Kreisschulamt gesteuert und verantwortet. Wir als Kommune haben hier kein festes Mitbestimungsrecht und finanzieren den Themenkomplex über die sogenannte Schulumlage. Es besteht die Möglichkeit, über die etablierten Austauschformate die notwendigen Impulse zu geben, inwiefern diese dann aber auch angenommen oder gar umgesetzt werden, ist nicht absehbar.

Baumaßnahmen wie z.B. die Sanierung der Schillerbrücke werden anscheinend überhaupt nicht verfolgt und bearbeitet. Frage: Wird sich im Bereich der terminlichen und auftragsgerechten Nachverfolgung von Aufträgen etwas entscheidend ändern?

Aus meiner Sicht gibt es hierfür etablierte Methoden und Prozesse, die ich aus meinem Berufsalltag im Projektmanagement sehr gut kenne. Sofern es hierfür noch Nachholbedarf in der Gemeindeverwaltung gibt, gilt es diese Lücken zu schließen. Andernfalls gilt es zu klären, warum etablierte Prozesse oder eventuell vorhandene Programme nicht aktiv genutzt werden

Ich würde gerne wissen was in Zukunft in Nauheim gegen die Schnakenplage getan wird, es ist bei uns die letzten Jahre nicht möglich im Garten zu sitzen

Auch wenn es hierzu von mir keine expliziten Wahlplakate wegen noch wichtigerer Themen gibt, betrifft mich das Thema familiär. Denn sowohl meine Frau als auch meine älteste Tochter reagieren hochallergisch auf Mückenstiche mit nachhaltigen Auswirkungen.

Der Beitritt zur KABS (Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage) ist zu prüfen. Zunächst ist aber noch zu eruieren, wieso vor vielen Jahren der Austritt erfolgt ist und ob diese Gründe noch gelten / plausibel sind. Ansonsten sehe ich keinen Grund, den Wiedereintritt als Kommune voranzutreiben.

Wie stehen die Bürgermeister-Kandidaten zu der Frage, wie in Zukunft die Sicherheit auf Nauheims Straßen verbessert werden kann. Insbesondere die Geschwindigkeitsüberschreitungen in der Königstädter Straße und der Schillerstraße.

Dieses Thema wurde bereits zuvor beantwortet (siehe „Die hohen Geschwindigkeitsüberschreitung…“) und ist auch Bestandteil meiner Wahlbroschüre, die Sie hier finden.

In der Schillerstraße ist auch Zone 30km/h und obwohl die Schillerbrücke zur Zeit noch gesperrt ist, müssen wir Anwohner in den frühen Morgenstunden (ab 04.30 Uhr bis 07.00 Uhr) sowie von den späten Abendstunden bis tief in die Nacht (ab 21.00 Uhr bis nach 03.00 Uhr) mit Lärmbelästigung durch viel zu schnell fahrenden KFZ und Motorrädern mit aufheulenden Motoren herum quälen. Ist die Schillerbrücke wieder befahrbar wird es noch unerträglicher. Die bisher durchgeführten Geschwindigkeitskontrollen wurden bisher tagsüber durchgeführt, was nichts brachte. Wir Anwohner hätten gerne wieder eine feste Blitzeranlage. Was der Gemeinde auch Bußgelder einbringen würde. Wir hätten gerne das hier dringend Abhilfe geschaffen wird, wie wollen Sie als Bürgermeister den geplagten Anwohnern helfen ?

Dieses Thema wurde bereits zuvor beantwortet (siehe „Die hohen Geschwindigkeitsüberschreitung…“) und ist auch Bestandteil meiner Wahlbroschüre, die Sie hier finden.

Derzeit wird viel über Geschwindigkeitsüberschreitung sowie Parkvergehen diskutiert aber nicht über die Gefahr der Handynutzung beim Fahren. Wenn man in Nauheim als Fußgänger unterwegs ist, wird man ständig mit dem Problem konfrontiert, dass Autofahrer mit ein oder zwei Händen am Handy zu Gange sind und nicht den Verkehr beachten. Welche Möglichkeiten sehen Sie hier wirksam einzugreifen?

Die Situation kann ich nachempfinden, aber das Thema ist ja grundstäzlich in der Straßenverkehrsordnung und dem dazugehörigen Bußgeldkatalog geregelt. Ein Nachhalten geht nur durch entsprechende Präsenz von Polizei, Ordnungsamt oder freiwilligem Polizeidienst. Inwiefern realistisch ist, dass man dann gerade zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist, ist meines Erachtens eher glücksache. Entsprechende Feststellungen könnten aber ebenso durch die Betroffenen / Beobachter selbst durch eine Anzeige initiiert werden.

Rubrik „Klimawandel“

Kommunale Wärmeplanung in Nauheim / Status ? Die Kommune muß ab 2026 Angebote an die Bürger machen .

Aktuell liegen der Gemeindvertretung keine Informationen zu diesem Themengebiet vor, so dass ich mich hierzu – wie jeder andere Mitbewerber – auch erst mit Amtsantritt auf den aktuellen Stand bringen lassen muss. Zudem sind auch noch die evtl. Auswirkungen der kommenden Bundestagswahl am 23. Februar 2025 abzuwarten, da die Gesetzesbeschlüsse aus der aktuellen (endenden) Bundesregierung unter Umständen modifiziert oder gar abgeschafft werden könnten.

Welche Maßnahmen planen Sie, um Nauheim bestmöglich vor den Folgen des Klimawandels zu schützen?

Wir in Nauheim sind bereits eine sogenannte Klimakommune und unternehmen bereits entsprechende Anstrengungen, um unseren Wohnort zunehmend besser zu schützen. Wir haben eine Fachkraft im Rathaus, die das Thema Klima als Hauptaufgabe hat und wir verfügen zudem über eine aktive Klimakommisssion, die uns hier gut unterstützt. Daher sehe ich Nauheim erst einmal gut aufgestellt, um die kommenden Aufgaben und Herausforderungen anzugehen und zu lösen.

Rubrik „Finanzen“

Als BGM in Nauheim werden Sie auch Kämmerer und dringend benötigt. Haben Sie entsprechende Vorkenntnisse und wie lange ist ca. Ihre Einarbeitungszeit?

Ich bin seit acht Jahren Teil der Nauheimer Gemeindevertretung und war auch in verschiedenen Ausschüssen tätig. Ich war zuletzt für rund vier Jahre der Vorsitzende des Haupt- und Finanzausschusses und bringe daher – ergänzt um meinen beruflichen Werdegang im Bankensektor – als einziger Kandidat die nötige Kombination aus finanzmathematischem Verständnis und Gremienarbeit mit. Unter Berücksichtigung der vorhandenen Fachkräfte und meiner zudem guten und tiefen Vorbefassung mit der Materie gehe ich von einer zeitnahen, nahezu nahtlosen Einarbeitungszeit aus.

Nauheim hat einen riesen Schuldenberg. Wo wollen Sie in den nächsten Jahren sparen oder doch nur Abgaben erhöhen?

Mein Ansatz ist das zielgerichtete Sparen, wo sich sinnvolle Ansätze ergeben. Das Erhöhen von Abgaben ist nicht mein Fokus, vielmehr das Heben fehlender Einnahmequellen wie zum Beispiel durch eine proaktive, zeitnahe Vermarktung des Gewerbeparks Süd. Zudem gilt es sich intensiv mit den bestehenden Finanzierungen auseinanderzusetzen. Hierfür bringe ich entsprechende Fachexpertise aus der Bankenbranche mit: Gibt es Zinssicherungsmaßnahmen? Sind die Finanzierungen variabel verzinst oder mit einem Festzins versehen? Gibt es Zinssicherungsinstrumente wie Forwarddarlehen oder sog. Caps oder Floors? Haben wir uns schon mal mit dem Abschluss von Swaptions auseinandergesetzt? Viele Fragen, auf die ich mir eine Antwort erhoffe, sobald ich das Amt als Bürgermeister angetreten habe.

Wie wird sich die Grundsteuer entwickeln bzw. bleibt es dabei, dass diese nicht erhöht werden soll?

Wenn man sich den Haushalt 2024 anschaut, ist eine Verschuldung zur Sicherstellung der laufenden Ausgaben nicht absehbar. Hilfreich ist dabei, dass Nauheim Rücklagen im mittleren einstelligen Millionenbereich hat. Zudem ist wie schon von mir hier anderweitig erwähnt zu erwarten, dass der Jahresabschluss 2024 deutlich positiver – analog der Vorjahre – ausfällt und unser sog. Ergebnishaushalt 2024 besser ausfällt als geplant. Eine strikte Haushaltsführung, also das kritische Überprüfen von Ausgaben, wird den Finanzalltag bestimmen. Eine Herangehensweise, die uns sicherlich helfen wird. Mein Ziel ist es, dass nur als letzter unausweichlicher Schritt auf die Bürgerinnen und Bürger zugegangen wird, um weitere Steuerzahlungen einzufordern.

Wie stehen Sie zur Einführung einer Grundsteuer C für bebaubare, aber nicht bebaute Grundsteuer.

Siehe meine Antwort zu der Frage „Wie stehen Sie zur Einführung einer Baupflicht für das Grundstück in der Rüsselsheimer Strasse zwischen Kreissparkasse und Einkaufszentrum. Das Grundstück ist optisch ein Schandfleck; es steht aber insbesondere einer wertigen Gemeindeentwicklung im Wege. Eine Bebauung ist damit im öffentlichen Interesse.“

Wie positionieren Sie sich zur geplanten Erhöhung der Grundsteuer?

Die Grundsteuer A liegt derzeit bei 649% und die Grundsteier B bei 949%. Eine geplante Erhöhung ist derzeit kein politischer Tagesordnungspunkt. Der neue Haushalt für 2025 ist der Gemeindevertretung noch nicht vorgelegt worden und daher kann man auch noch von keiner geplanten Erhöhung der Grundsteuer sprechen. Die ggf. damit gemeinten Prognosen im Haushaltsplan der Gemeinde Nauheim sind nämlich eben nur Prognosen, die aufgrund der monatelangen umfangreichen Diskussion des 2024er Haushalt nicht mehr kritisch hinterfragt wurden und daher unverändert in den Plan eingeflossen sind. Auch das Jahr 2024 werden wir voraussichtlich nicht mit dem antizipierten Minusbetrag abschließen, so dass sich auch daraus implizit Auswirkungen auf den Haushalt 2025 ergeben. Die Grundsteuer-Werte für 2025 ff. sind derzeit weder beschlossen noch konkret bekannt und werden wie in 2024 noch den entsprechend kritischen Prozess in der Gemeindevertretung durchlaufen, bei dem alle Parteien wirklich gut und lösungsorientiert zusammengearbeitet haben!

Was macht der zukünftige Bürgermeister, um die Belastungen für Nauheim durch den Kreis Groß Gerau (z.B. Kreis-und Schulumlagen) zu reduzieren?

Kreis- und Schulumlage betragen rund 1/3 unserer jährlichen Einnahmen und stellen damit eine zentrale Größe dar, über die wir nicht verfügen können. So ärgerlich es ist, darauf nicht für andere (=eigene) Zwecke zugreifen zu können, so unwahrscheinlich ist es auch, dass dieser Wert durch unser Mitwirken reduziert wird. Denn genau so wie Nauheim einen ausgeglichenen Haushalt erreichen muss, ist dies auch für den Landkreis notwendig, der seine Fehlbeträge durch die Erhöhung von Kreis- und / oder Schulumlage deckt. Die Nauheimer Parteien haben zwar Vertreter im Kreistag, aber diese können die dort getroffenen Beschlüsse nicht alleine abwenden. Was sie aber können ist, im Kreistag auf diese Situation und die Auswirkungen öffentlich hinzuweisen und auf dem Weg eine gewisse Sensibilisierung zu erzielen.

Wo sehen die BM Kandidaten die Grenzen bei der Grundsteuer? Eine weitere Erhöhung könnte dazu führen, dass Nauheim als Wohnort unattraktiv wird, da zu teuer. Möglichweise auch Abwanderungstendenzen. Für mich nicht nachvollziehbar aber ausschlaggebend nach dem Flächen-Faktor Verfahren: Nach welchen Kriterien legt der Gutachterausschuss die Bodenrichtwerte fest?

Ich kenne leider Nauheimerinnen und Nauheimer, die sich in der Tat mit dem Wegziehen aus Nauheim auseinandesetzen. Auch bei meinem letzten Standortgespräch habe ich ein persönliches Gespräch geführt, dass genau das Thema betroffen hat. Soweit sollte es nicht kommen sollen. Wir bewegen uns bereits hart an oder gar über der Grenze, da die Grundsteuer B eine Last ist, die sowohl Eigentümer als auch Mieter zu tragen haben. Folglich gilt des, diese Grenze nicht weiter anwachsen zu lassen und dass ich in meiner Rolle als Bürgermeister alles dafür tue, um nicht nur einen ausgewogenen Haushalt aufzustellen, sondern zudem diesen auch für die Zulunft sicherzustellen. Unsere drei zentralen Einnahmenquellen sind die Einkommensteuer, die Grundsteuer und die Gewerbesteuer. Mit den Werte ist mit Augenmaß zu agieren und eine weitere Erhöhung darf stest nur das wirklich allerletzte Mittel sein.

Welche Einsparmöglichkeit können im Haushalt vorgenommen werden um Objekte wie die Sanierung des Sportpark (Laufbahn) für 1,5 Mill. für nur wenige Bürger in Zukunft zu vermeiden (Glaubwürdigkeit der Politiker u. Bürgermeisterkand.)

Wie ich es schon in meinen persönlichen Terminen regelmäßig sagte, ist die Frage nach dem „Warum“ bei der laufenden Ausgabendiskussion ein probates und zudem hilfreiches Mittel. Denn (erst) wenn eine geplante Ausgabe dieser Frage Stand halten kann und plausibel begründet wird, sollte man sich ernsthafte Gedanken darüber machen. Zweifelsohne gibt es Ausgaben, die man nicht vermeiden kann, aber dennoch kann man auch in diesen Momenten die Frage nach dem „Warum“ stellen – auch wenn es dann nur dazu führt, dass ggf. eine Minderung der zu zahlenden Kosten zustande kommt.

Nur so kann ich als verantwortlicher Kämmerer der Gemeinde sicherstellen, dass ich sowohl im Gemeindevorstand als auch insbesondere die notwendigen Argumente habe, um diese Aussagen auch ausreichend fachlich und sachlich zu vertreten.

Haben wir ein Einnahmen- oder ein Ausgabenproblem ?

Meines Erachtens beides, denn ein immer wieder kritischer Haushalt bedarf der Betrachtung beider Seiten. Es gilt kritisch zu prüfen, welche Treiber die Einnahmen- als auch die Ausgabensituation dominieren und welche Stellschrauben bestehen, um die Situation gesamthaft zu verbessern. Dies geht nur, indem man sowohl die Einnahmen als auch die Ausgaben beleuchtet und dort, wo möglich, entsprechende Optimierungen vornimmt.

Vergleichbar mit dem privaten Haushalt: Während die Einnahmenseite (= Gehalt) nicht ohne Weiteres beeinflusst oder gar spontan verändert werden kann, ist es möglich, durch aktives Management der Ausgabenseite Einsparungen an erst einmal „leicht verdaulichen Stellen“ zu erzielen. Unser Haushalt gehört folglich auf „Herz und Nieren“ überprüft und „auf den Kopf gestellt“ um diese Potenziale auf der Einnahmen- als auch Ausgabenseite zu identifizieren.

Glücklicherweise bringe ich beruflich die notwendigen fachlichen Kenntnisse mit, um hierfür – gemeinsan mit den relevanten Mitarbeitern der Verwaltung – ein strukturiertes und zudem konsequentes Vorgehen aufzusetzen.

Rubrik „Frieden“

Werden Sie sich für die Unterzeichnung des ICAN-Appells einsetzen, der die Bundesregierung zur Unterzeichnung dieses Vertrages auffordert?

Unser Landkreis Groß-Gerau hat, vertreten durch den Landrat Herrn Will, hat bereits im Juli 2019 den ICAN-Appell unterschrieben. Aus diesem Kontext heraus ist zunächst zu prüfen, inwiefern es aufgrund der Kreisbeteiligung noch eines zusätzlichen Beitritts der Kommune Nauheim Bedarf. Angesichts der Tatsache, dass aber auch die Stadt Rüsselsheim am 20. Mai 2021 beigetreten ist, liegt es nahe, dass eine konkrete Prüfung unseres Beitritts Sinn macht. Denn letztendlich geht es hierbei darum, dass man mit dem Beitritt unserer Kommune ein klares Signal setzt, dass ein Verbot von Atomwaffen unterstützt wird. Sicherlich hat dies eine starke deklaratorische Wirkung, denn Nauheim hat ansonsten glücklicherweise keinerlei Bezug zum Thema Atomwaffen.

Welche Ideen für die Friedensschutzförderung in Ihrer Gemeinde haben Sie?

Unsere Kommune hat bereits seit vielen Jahren die relevanten Jahrestage (z. B. der 09. November oder der Volkstrauertag) fest in ihren Terminkalender aufgenommen. Denn wenn es darum geht, das Nauheim für das Thema Frieden zusammensteht, gab es schon immer eine große Anteilnahme aus der Bevölkerung hinweg über alle Altersklassen. Um uns vor dem Vergessen zu wahren, wird bereits in der Schule entsprechende Aufklärungsarbeit („Stolpersteine“ legen und vor allem pflegen) geleistet, die gezielt durch eigene Maßnahmen für Kinder und Jugendlicher, aber ebenso auch Erwachsene, unterstützt werden sollte. Eine gute Zusammenarbeit zu dem Thema könnte ich mir zum Beispiel mit unserem KiJuPa (Kinder- und Jugendparlament vorstellen) oder aber auch durch gezielte Ausstellungen im Nauheimer Rathaus.

Wollen Sie als Bürgermeister eine Koordinationsstelle für die Friedensschutz­aktivitäten in Ihrer Gemeinde einrichten?

Mit Blick auf unsere Haushaltssituation und einer noch ausstehenden abschließenden Klärung der konkreten Aufgabenstellung einer solchen Stelle vor Umsetzung zu prüfen, ob dies ein Thema ist, dass zwingend in jeder Kommune einzeln verankert werden muss oder durch gezielte Zusammenarbeit mehrerer Kommunen mittels einer interkommunalen Zusammenarbeit auch gelöst werden kann. Erste Rücksprachen könnte aufgrund bestehendem Beitritt sowohl mit dem Landratsamt als auch der Stadt Rüsselsheim erfolgen, um dann darauf aufbauend ein entsprechendes festzulegen.