Seniorenfrühstück im „Rosengarten“
Was ergeben 165 Minuten intensiver Austausch mit 33 anwesenden Senioren ergänzt um 60 belegte Brötchenhälften, 7,5 Liter Wasser und rund 11 Liter Kaffee? Einen wirklich tollen, informativen und zugleich unterhaltsamen Vormittag im Nauheimer „Rosengarten“ mit einer Vielzahl an Themen, Fragen und guten Diskussionspunkten.
Am Freitagvormittag, 31. Januar fand ab 09:00 Uhr mein Seniorenfrühstück in der Nauheimer Gaststätte „Zum Rosengarten“ statt. Neben meiner öffentlichen Einladung, der viele Seniorinnen und Senioren folgten, hatte ich auch neben dem Vorsitzenden des Nauheimer VdK auch die Vorsitzenden der Nauheimer Seniorenkommission und der Nauheimer AG 60 Plus (SPD Nauheim) eingeladen. Während der VdK aus mir persönlich nachvollziehbaren Gründen leider nicht teilnehmen konnte, nahm nicht nur die Vorsitzende der AG 60 plus mein Angebot an, sondern brachte auch noch weitere Interessierte aus diesem Umfeld mit. Insgesamt nahmen 33 Personen mein Angebot zum gemütlichen Austausch bei frischem Kaffee und vorbereiteten belegten Brötchen wahr, um gemeinsam über die ihnen wichtigen persönlichen Themen und Fragestellungen zu sprechen.
Zur Begrüßung fand jeder an seinem vom Rosengarten liebevoll eingedeckten Platz meinem aktuellen Wahlflyer mit einem aufgeklebten „Metmaxx® Schlüsselanhänger ShopMateKeytool“ (eleganter Stahl-Einkaufswagenlöser mit Metallecke zum Öffnen von z. B. Päckchen + Kapselheber) vor sowie eine persönlich zusammengestellte
Box selbstgebackener Plätzchen. Die Auswahl beinhaltete die Lieblingsplätzchen von sowohl meiner großen Tochter, mir und meiner Frau als auch das Lieblingsplätzchen unserer beiden (leider verstorbenen) Mütter.
In den folgenden über 2 ½ Stunden (Termin ging bis ca. 11:40 Uhr) wurde über eine wirklich sehr große Themenvielfalt gesprochen, die kaum Zeit ließen, um auch zwischendurch mal in eines der leckeren belegten Brötchen zu beißen. Inhaltlich erstreckte sich der offene Dialog über eine Vielzahl an Themen, von denen ich noch auf zwei detaillierter eingehen werde. Besprochen wurden unter anderem:
- Nutzung ÖPNV für ältere Menschen
- Ausbau Bushaltestellennetz
- Situation in der Gemeindeverwaltung
- Elektromobilität + Alternative Wasserstoff
- E-Tankstellen in Nauheim & deren
Ausbau - Gründung Seniorenbeirat
- Strukturen unserer Politik
- Kommunalwahl 2026
- Rund um meine Person / Kandidatur
o Beruflicher Hintergrund
o Bisherige Rollen in der Nauheimer
Kommunalpolitik
o Meine Motivation für die
Kandidatur
o Vorstellung meiner Familie
(meine Frau war dabei) - Zugeparkte Wege & Lösungsansätze
- Zustand öffentlicher Gehwege
- Verkehrsberuhigter Zonen und
Verbesserung dieser - Striktere Geschwindigkeitsüberwachung
- Digitalisierung der Verwaltung
- Digitale Fortbildung von Senioren
- Inklusion und Teilhabe nebst
Ausgestaltung der Rolle unserer
Behindertenbeauftragten - Aktuelle Entwicklungen in der
Bundespolitik - Stockender Glasfaserausbau & Diskussion
evtl. Kündigungsmöglichkeiten der
privaten Verträge - Zeitplan Fertigstellung Schillerbrücke
- Modernisierung Sportplatz
- Prüfung Einführung von Parkausweisen
- und einige weitere kleinere Themen
Auf zwei Themen gehe ich aufgrund der vor Ort erfolgten Diskussionstiefe gerne noch etwas genauer ein:
E-Tankstellen in Nauheim & deren Ausbau
Wer sich mit dem Thema e-Mobilität auseinandersetzt und sich in dem Kontext die
Abdeckung Nauheims durch öffentliche e-Tankstellen anschaut, ist mit seiner Recherche sehr schnell fertig. Denn es gibt derzeit noch nicht mal eine Hand voll öffentlicher Ladepunkte, die sich in den offiziellen Karten von z. B. ADAC wiederfinden. Daher traf die Frage eines Paars aus dem Teich den Zahn der Zeit und führte doch zu einem regen Austausch.
Denn wenn man zum Beispiel den Blick auf der Karte nur nach Königstädten richtet, sieht die Welt schon anders aus: Dort gibt es im Verhältnis zu Nauheim (2 offizielle Standorte (Rathaus & Aldi Süd) eher ein „Überangebot“ mit immerhin rund 20 öffentlich zugänglichen e-Tankstellen.
Daher wurde breit diskutiert, welche Möglichkeiten es gäbe, um den bestehenden Bedarf für einen gezielten Ausbau voranzutreiben. Denn neben der Möglichkeit eine eigene Ladeinfrastruktur aufbauen und betreiben, wurden auch Alternativen über Dritte beleuchtet. Ich verwies zudem auf die Möglichkeit von Fördermitteln auf Bundes- als auch Landesebene (z. B. über meinen aktueller Arbeitgeber KfW), die finanzielle Unterstützung für Ladeinfrastrukturen bieten.
Für neue Ladestationen kämen beispielsweise kommunale Flächen in Frage wie z. B. über Nauheim sinnvoll verteilte öffentliche Parkplätze (Rathaus, Sportstätten oder in
Wohngebieten), was aber noch zu prüfen wäre oder in Zusammenarbeit mit dem Gewerbe & Einzelhandel, indem diese motiviert werden, auch Ladepunkte zu errichten. Grundlage dafür könnte eine meines Erachtens grundsätzliche kommunale
Mobilitätsstrategie sein, die Nauheim ganzheitlich die unterschiedlichen Mobilitätsträger in unserem Ort betrachtet. So gibt es derzeit ja bereits selektive Beschlüsse zur eMobilität für. die Verwaltung seitens der Gemeindevertretung, die z. B. jedoch mit Blick auf unseren Bauhof, dessen Bedarf und das bestehende Angebot teilweise schwierig umzusetzen sind.
Inklusion / Teilhabe & Ausgestaltung der Rolle unserer Behindertenbeauftragten Zunächst wurde die Begrifflichkeit besprochen, um so ein gemeinsames Verständnis des Begriffs zu haben: Inklusion wurde nicht ins Detail definiert, aber unser Grundverständnis war, dass es die gleichberechtigte und selbstbestimmte Teilnahme aller – insbesondere von Menschen mit u. a. Behinderungen – am gesellschaftlichen Leben in dessen verschiedenen Facetten meint. Teilhabe ist wiederum auch vielseitig und bedeutet zum Beispiel die Teilnahme an Leistungen zur Eingliederung in Arbeit, die Mitgliedschaft in einem Sportverein und vieles mehr. Teilhabe spielt aber auch eine Rolle in z. B. der Kinder- und Jugendhilfe.
Durch die Verabschiedung der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen im Rahmen der UN-Vollversammlung Ende 2006 bekam dieser Themenkomplex seinen spürbaren Aufschwung.
In einer Sitzung Anfang 2023 hat die Nauheimer Gemeindevertretung dann das Tandem Frau Hildegard Neiß und Herr Karl-Heinz Traum für fünf Jahre als Behindertenbeauftragte gewählt, um mit der Wahl von Behindertenbeauftragten klar zu bekunden, um im Alltag Schritt um Schritt den Anforderungen der betroffenen Personengruppen gerechter zu werden.
In dem sich anschließenden Dialog wurde erklärt, dass (die anwesende) Frau Neiß – als auch Herr Traum – Potenzial sehen, dass deren Rolle mehr zu unterstützen sind. Sei es zur Sicherstellung von Beratungsdienstleistungen für interessierte / betroffene Bürgerinnen und Bürger oder aber auch, um die Abwicklung der damit verbunden Gespräche / Dokumentationen vorzunehmen. Einige der genannten Punkte waren mir bereits ansatzweise aus früheren Gesprächen mit Herrn Traum bewusst, zeigten aber durch die Aufzählung am Stück, dass es hier Unterstützungsbedarf gäbe, z. B. zur Schaffung einer Lösung für die Durchführung von o. g. Beratungen, die derzeit regelmäßig im privaten Wohnumfeld der beiden Beauftragten erfolgen.
Die Seite der Gemeinde Nauheim weist zum Beispiel darauf, dass Frau Neiß und Herr Traum per E-Mail erreichbar seien. Betroffene Personen werden jedoch gebeten, sich mit ihren Fragen und Anliegen an info@nauheim.de zu wenden, was aus meiner persönlichen Sicht eher eine „Barriere“ zur Kontaktaufnahme darstellt, da die damit verbundenen Themen einen vertraulichen Charakter haben sollten und aufgrund Nutzung dieser öffentlichen EMail-Adresse für alle möglichen Themen (digitaler Briefkasten) meine Erachtens ungeeignet ist. Hier bedarf es meines Erachtens der Vergabe eines persönlichen Funktionspostfaches (z. B. Behindertenbeauftragte@Nauheim.de), um die erforderliche Vertraulichkeit zu wahren als auch die aus meiner beruflichen Sicht, u. a. als Betriebsrat, bestehenden Anforderungen aus der Datenschutzgrundverordnung zu berücksichtigen, da im Sinne von Art. 9 DSGVO potentiell durchaus besonders schützenswerte personenbezogene Daten verarbeitetet werden.
Die Gespräche haben nicht nur Spaß gemacht, sondern waren auch ein wichtiger Aspekt im Sinne einer gelebtem Bürgerbeteiligung. Daher ist dies auch ein Format, das ich gerne im Falle meiner erfolgreichen Wahl als neuer Bürgermeister von Nauheim fortführe.
Abschließend nun noch ein paar Fotos von der gelungenen Veranstaltung: